Mode

MODE / Acne Pistol Boots

Ja, es ist wahr und kein urbaner Mythos. Es gibt sie. Diese textilen Objekte der Begierde, denen wir hoffnungslos ausgeliefert sind. Die ein undefinierbares Verlangen in uns auslösen und jeglichen Verstand eliminieren. Sie lassen uns träumen, von ihnen. Wir sehnen sie herbei, weil sie ein vermeintliches Versprechen in sich tragen. Eine verwunschene Vorstellung. Eine hybride Phantasie.

Mein größtes Objekt der Begierde und gleichzeitig modische Achillesferse: Die Acne Pistol Boots!

Wann ich ihnen das erste mal begegnet bin? Das kann ich nicht genau sagen. Die Vermutung liegt nahe, an irgendeiner hinreißenden, völlig ungezwungen wirkenden Skandinavierinnen. Eine weitere modische Schwäche von mir, wie ich zugeben muss.

Warum sie mich schier um den Verstand bringen? Auch das kann ich nicht mit Gewissheit sagen. Aber so ist das eben mit der Liebe. Sie ist unergründlich, unvernünftig, und schlägt ein wie der Blitz. Wenn man ihrer gesichtig wird, herrscht im Kopf nur noch bezirzendes Säuseln. Und alles, was vor ihr geschah, ist weißes Rauschen.

Ein minibisschen Verstand habe ich mir dann aber offenkundig doch erhalten können. Dieser setzt nämlich spätestens immer dann wieder ein, wenn mir offenbar wird, dass diese hübschen Treter geschlagene 430 Euro kosten. Jeglicher Überredungsversuch des (Shopping)Teufelchens aka Verstandsgegner fiel bislang auf unfruchtbaren Boden. Und waren seine Worte noch so bittersüß: „Das sind Klassiker. Die wirst du JAHRE tragen, da kann man schon mal etwas investieren.“

Und dann passierte es.

„Kommst Du heute mit auf den Flohmarkt“, höre ich meine Schwester fragen.
„Aber ja doch“, lautete meine direkte wie eindeutige Antwort.

Dazu muss man mich nämlich nicht zweimal einladen. Im Herzen bin ich eine alte Schatzsammlerin. Und Sonntag für Sonntag gehe ich dieser, MEINER Bestimmung nach. An diesem freundlichen Frühlings-Sonntag schieben wir uns also durch die übervollen Gänge des Trödelmarktes als ich sie im gleißenden Sonnenlicht erblicke. Im ersten Moment kann ich nicht fassen, was da gerade geschieht, und muss mich selber zwicken. „Ja, das sind die von Acne. In 39!“ Seither tanzen meine Rezeptoren Mambo!

Gut, sie sind derbst abgefuckt und schon viel getragen. Auch die Vorbesitzerin trug sie lange im Herzen und an den Füßen. Doch jetzt war es für sie an der Zeit, die Schuhe weiter auf die Reise zu schicken. Und wie der Zufall es wollte, oder aber, vielleicht war es auch Bestimmung, gehen nun wir beide, MEINE Acne Pistol Boots und ich, für schlappe 20 Euro ein Stück gemeinsam. Hoffentlich ein langes, vielleicht niemals endendes, Stück!? Hello my love and welcome to the family!

P.S. Wer sich den teureren Spaß gönnen möchte, wird hier und hier fündig!

* Bild oben rechts via Acne Studios

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