Mode, Trend

MODE / Pyjama oder Verschlafen

Der Wecker klingelt. Nach einigen Griffen ins Leere ist endlich die Snooze-Taste gedrückt und man kann sich nochmal rum drehen. Doch ehe man sich versieht, ist der Zeiger auch schon eine halbe Stunde weitergewandert. Wieder ein Morgen, an dem man zu spät aus den Federn kommt und die Zeit zum Anziehen knapp wird. Wer kennt das nicht? Doch Abhilfe scheint nahe. Denn dieser Tage ist es kein Schrecken mehr, sich im Pyjama auf der Straße wiederzufinden. Ganz im Gegenteil. Der Pyjama ist auch auf der Straße tragbar geworden.

In Zukunft können wir uns demnach also die Zeit zum Anziehen sparen und gleich im Pyjama aus dem Haus, ja? Geht es nach Dolce & Gabbana, Stine Goya oder auch Alexander McQueen, lautet die Antwort eindeutig „Ja“. Denn diese Labels feiern diesen Sommer eine riesige Pyjama-Party. Egal ob im floralen Muster, ganz klassisch aus Seide und Satin oder mit weiter Palazzo-Hose. Man muss sich aktuell nicht mehr zwischen Tag- und Nachtbekleidung entscheiden. Die Grenzen sind fließend.

Verfolgt man die Wurzeln des Pyjamas wird schnell klar, dass dieses Kleidungsstück ursprünglich keineswegs für’s Schlafzimmer gedacht war. Das Wort stammt aus dem Persischen und bezeichnet eine leichte Hose, die am Bund mit einer Schnur gehalten wird. Besonders beliebt und gern getragen in Indien. Nach Europa gelangte diese Art der Beinbekleidung zum ersten Mal Mitte des 17. Jahrhunderts durch die britischen Kolonialherren. Doch nach einer kurzen Welle der Begeisterung geriet der Pyjama wieder in Vergessenheit. Als sich Ende des 19. Jahrhunderts der Handel zwischen England und Indien wieder verstärkte, bekam das Beinkleid eine zweite Chance in Europa. Und es dauerte nicht lang, da hatte er das bis dato übliche Nachthemd des Mannes abgelöst. Zu den leichten Hosen trug man fortan ein hemdartiges Oberteil. Bei den Frauen setzte sich der Strand-Pyjama als leichte Bekleidung für den Aufenthalt am Meer in den 1930er Jahren durch.

Und im Jahr 2016? Da heißt es also: Back to the roots! Denn von nun an bestreiten wir den Alltag im Pyjama. Warum auch nicht? Schließlich ermöglicht er ein sowohl modisches als auch unkompliziertes Einkleiden. Und zugleich ist einem die Möglichkeit geboten, sich morgens guten Gewissens nochmal rumdrehen zu können. Angezogen ist man ja schließlich schon!

Bilder v.l.n.r via Stine Goya, Vogue und Vogue Paris
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