
Wenn auf meiner Rübe für längere Zeit nix passiert, fange ich schnell an, mich zu langweilen. Und nachdem die Haare nun schon ziemlich viele Federn haben lassen müssen, lag die einzige mögliche Konsequenz darin, an der Farbe herumzubasteln. Gesagt, getan. Und so artete das vergangene Wochenende ganz unverhofft zum Blondiermarathon aus. Wieso? Na, weil nichts so funktioniert hat, wie es sollte. Aber der Reihe nach.
Die erste Farbpackung war schnell aufgetragen. Nur leider war sie viel zu schwach und brachte nicht den gewünschten Blondton mit sich. Kein Grund zur Panik, sagte ich mir. Und eh ich mich versah, fand ich mich mit tief ins Gesicht gezogener Mütze im nächstgelegenen Drogeriemarkt dem Regal mit der immensen Auswahl an Haarfärbemitteln gegenüber wieder. Ich entschied mich für das hellste Blond, was ich finden konnte, und hoffte inständig damit einhergehend auf die fiesesten und aggressivsten Chemikalien, die dieser Laden zu bieten hatte. Eben genau das, was mein widerspenstiges Haar zu brauchen schien. Wieder Zuhaus eingekehrt landete auch dieser Chemiecocktail umgehend auf meinem Schopf. Und blieb dort beinahe für eine geschlagenen Stunde.
Das Ergebnis kam der Farbe, die mir vorschwebte, dann schon verdammt nahe. Perfekt war sie jedoch noch nicht. Denn, und das können an dieser Stelle sicherlich einige von euch nachvollziehen, die sich schon mal die Haare blondiert haben, es war gelb. Gut, ich neige etwas zur Übertreibung. Milde ausgedrückt, es war nicht dieser kühle Aschton, den ich anvisiert hatte. Es musste also weiter getrickst werden, so dass ich dann das restliche Wochenende abwechselnd mit Silbershampoo und Spülungen auf dem Haupt verbrachte, die versprechen, eben diesen unerwünschten Gelbstich aus den Haaren zu beseitigen. Das hat dann auch Schritt für Schritt funktioniert. Gott sei Dank.
Die Veränderung ist enorm und bringt mich auch nach wie vor dazu, morgens überrascht und etwas verdutzt in den Spiegel zu blicken. Denn noch habe ich mich nicht so ganz an mein verändertes, platinblondes Dasein gewöhnt. Aber nach dem ersten Kaffee spätestens finde ich es wieder ganz formidabel! Pünktlich zur Jahreszeit herrscht nun also auch Frühling auf’m Kopp.