Mode, Outfit

Outfit / Vom Zwiebeln oder Tausend Schichten

Es ist kalt. Das Thermometer klettert nicht über 4 Grad. Der Himmel ist dunkel und sieht bedrohlich nach Regen aus. Der Wind weht stürmisch und lässt nicht mehr viel von der Frisur übrig. Es ist ein üblicher Tag im Februar. Es ist Winter. Ich friere.

Eigentlich war ich im Begriff, diese Bilde nicht online zu stellen. „Das kann man doch keinem Menschen zumuten“, dachte ich. Zu trist und grau wirkt alles in diesem aschfahlen Licht. Eigentlich! Doch dann kam mir ein Gedanke. Gefallen mir nicht auch immer die Bilder besser, die nach echtem Leben und Alltag aussehen? Ja, unbedingt. Leider wirken mittlerweile immer mehr Blogs wie Hochglanzmagazin und sähen mit ihren perfekten Bildern (bei mir zumindest) Zweifel, wie authentisch die gezeigten Outfits wirklich sind. Der Grundgedanke eines Blogs geht dabei doch völlig flöten. Oder? Und genau aus diesem Grund habe ich mich eben doch dazu entschieden, diese Bilder zu teilen. Weil sie echt sind und zeigen, dass schließlich immer noch fieser kalter Winter ist.
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Mode, Trend

Trend / Gucci Loafer oder Entdecke den Spießer in dir

 

Seit der neue Designer Alessandro Michele das kreative Zepter bei Gucci übernommen hat, ist das angestaubte Image der italienischen Traditionsmarke ad acta gelegt und das Label wieder in aller Munde. Mit seinen aufregenden, schrillen und bunten Outfits bringt der Modeschöpfer nicht nur gute Laune und frischen Wind mit sich, sondern sorgt auch dafür, dass man sich wieder mehr hinter die Ohren schreibt, den ganzen Modezirkus, und dabei vor allem sich selbst, nicht zu ernst zu nehmen. Vorbei sind die Zeiten des (skandinavischen) Minimalismus und des monochromen Understatement. „Mehr ist mehr“, lautet die Devise! Patches, Schluppen, Gold und Silber, bunte Strumpfhosen. Erlaubt ist alles, was Spaß macht. Denn der steht hier eindeutig im Mittelpunkt. Der Kombinationslust sind dabei absolut keine Grenzen gesetzt. Und mutig sein! Eine willkommene Abwechslung, die ich mir ehrlich zu Herzen nehmen möchte.

Mit dem plötzlichen Wieder-Aufploppen von Gucci am Modehorizont ist nicht nur Raketen-gute-Modelaune zurück, sonder auch ein kleiner, feiner klassicher Begleiter, der in der Streetstyle-Blogger-Instagram-Welt präsenter ist denn je: Der Gucci Horsebit Loafer! Der bitte was? Na, dieses spießige Ding namens Halbschuh mit Tresenspange. Vor geraumer Zeit hätte ich sicherlich noch felsenfest behauptet, diesen Trend für viel zu bieder zu erachten. „Nicht meins. Danke!“ Doch ich muss zugeben, dass ich mich still und heimlich davon habe infizieren lassen. Man sollte niemals nie sagen. Ich weiß. Schon gar nicht, wenn es um das doch meist temporäre Geschmacksempfinden geht. Und Alessandro Michele ist schuld. Il mio amico!
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Outfit

Outfit / Casual Sunday

Dass man sich Samstagmittag in die Stadt zum Einkaufsbummel aufmacht, ist ein nahezu vergessenes Relikt aus vergangenen Zeiten. Früher habe ich das gerne gemacht. Vor allem mit meiner Mutter. Doch mittlerweile shoppen wir BEIDE so gut wie alles online. Womit sie, und das möchte ich an dieser Stelle ausdrücklich betonen, wesentlich früher angefangen hat als ich.

Was ich dabei überhaupt nicht vermisse, ist, sich durch menschenüberfüllte Straßen zu schieben um dann ewig an Garderobe und Kasse anstehen zu müssen. Was ich ab und an jedoch bestimmt vermisse, sind die sogenannten „Glücksfunde“. Diese, mit denen man nicht rechnet, die einem völlig unerwartet über den Weg laufen und die am Ende des Tages einfach unverhofft glücklich machen.

Und dann war ich doch in der Stadt. Damals. Mit meiner Mutter. Ich erinnere mich zwar nicht mehr an den Anlass, aber an die Umstände. Eigentlich wollten wir im Kaufhof nur schnell zur Toilette gehen. Doch als wir uns schon wieder auf der Rolltreppe Richtung Ausgang befanden und ich mich noch die Worte sagen hörte, „komisch, aber ich glaube, ich hab‘ mir noch nie was im Kaufhof gekauft“, wurde ich diesem Kunstfelltraum ansichtig. Im Handumdrehen hatte ich dieses Krümelmonster aka Fake Fur-Glück übergeworfen, für absolut traumhaft befunden – gut, was auch dem unschlagbar reduziertem Preis geschuldet war – und schnurstracks zur Kasse getragen. Bis zu diesem Zeitpunkt war mir in dem Ausmaße selbst nicht klar gewesen, wie unbedingt ich solch eine Jacke brauchte. Doch eingedenk der Tatsache, dass ich sie nun auch im zweiten Winter mit tiefer Zuneigung trage, ist dies nun offensichtlicher denn je. Tja, manchmal sollte man sich eben doch analog bewegen, um gewisse Wahrheiten über sich selbst ans Tageslicht zu befördern.

Zu diesem Traum aus Kunstpelz trage ich die wohl bequemste Jeans, die ich derzeit besitze. (Und die aufgrund dessen gefühlt jeden zweiten Tag aus dem Schrank gezogen wird, Instagram lässt daran keinen Zweifel.) Und auch der Rest des Outfits macht einem gemütlichen Sonntag alle Ehre, wie ich finde. Oder?

Fake Fur-Jacke: Passport / Jeans: Levi’s 501 CT (gerade im Sale) / Gürtel: Vila / Pullover: Mango / Schuhe: Venezia 
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DIY

Trend / Patches

Manchmal ist es wie verflixt. Da fühlt man sich GANZE Wochen modisch ziemlich uninspiriert, weil Winter, Kälte und Regen omnipräsent sind und jeglicher textiler Gehversuch Richtung Frühling mit Frostbeulen und einer festsitzenden Erkältung gestraft werden, und plötzlich, Zack Bums, schlägt das Gemüt um, der Radar aus und man weiß zunächst gar nicht, wie man sich dabei fühlen soll!?

Genau so passiert ist dies mir, als ich bei meiner täglichen Routine Instagram durchscrollte und über diese neue, alte Modeerscheinung stolperte: PATCHES! Oder Aufnäher wie man hierzulande zu diesen bunten hübschen Dinger sagen würde, auch wenn sie in den meisten Fällen zum Aufbügeln sind. Viele mag das an die eigene Kindheit erinnern. Mich eingeschlossen. Meine Mutter nannte mich früher immer Kamikaze-Kind. Denn im Grunde kam ich so gut wie jeden Tag mit blutigen Knien nach Hause. Kein Wunder also, dass meine Lieblingsjeans mit Aufnähern geradezu übersäht war. Und ich habe jeden einzelnen Flicken geliebt. Die durfte ich mir nämlich immer selbst aussuchen!

Was mich neben diesem heimeligen Gefühl der Erinnerung so daran begeistert, ist, dass hier auch mein DIY-Ich vollstens auf seine Kosten kommt. Denn kein Trend ist so schnell und einfach nachgemacht. Und dafür erfordert es nicht einmal besonders viel Geschick. Zudem ist es günstig in der Anschaffung, Neues muss nämlich gar nicht erst her. Ganz im Gegenteil. Altes, im Kleiderschrank Vergessenes oder auch Ausrangiertes bekommt eine neuen Chance, sich wieder in unser kleines Modeherz zu mogeln, um sich dann eventuell klammheimlich zum neuen Lieblingsteil zu mausern. Ob Jeansjacke oder -hose, Holzfällerhemd, Parka oder auch Tasche, ist letztlich völlig egal. Patches machen sich überall gut. Und dabei gilt: Nicht kleckern, sondern klotzen!

Bei mir ist schon etwas in Arbeit. Es müssen nur noch ein paar weitere Motive geschossen werden. Dann werde ich euch hier das fertige Produkt selbstverständlich präsentieren. Indianerehrenwort!

Wer macht noch mit?

P.S. Und wer keine Lust aufs Selbermachen hat, der kann hier und hier mal gucken.

Bild im Header via Zara
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Musik

Ohrwurm des Tages / "Looking too closely" von Fink

Bevor es hier in Köln ab Donnerstag (Weiberfastnacht) rund geht und nur noch „Denn wenn et Trömmelche jeht“ aus den Lautsprechern schallt, nutze ich die wenige verbleibende Zeit, um meinen Ohren noch ein paar sanfte Klänge zugutekommen zu lassen. Die Ruhe vor dem Sturm quasi. Alle Rheinländer, Zugezogene und Verbündete im Geiste wissen wohl, wovon ich rede. Looking to closely von Fink geht mir nun schon seit Tagen nicht mehr aus dem Kopf. Somit eine Ohrwurm-Empfehlung erster Güte für euch!

P.S. Kölle Alaaf! Wer von euch ist noch jeck unterwegs?

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DIY, Outfit

Outfit / Wintersonne

Der Winter stellt einen modetechnisch dann und wann schon mal vor die ein oder andere Herausforderung. Am liebsten würde man doch alle dicken und wärmenden Klamotten auf einmal anziehen und wie ein Michelin-Männchen tagtäglich durch die Kälte stapfen. Gerade dann, wenn man wie ich bei Wind und Wetter jeden zu bestreitenden Weg mit dem Fahrrad zurücklegt. Aber das wird auf lange Sicht so sterbenslangweilig, dass mein kleines Modeherz zu verkümmern droht. Und dann muss ganz schnell Abhilfe her.

Wenn die Temperaturen dann auch noch unter den Gefrierpunkt klettern, ist das einzig harte Geschütz, welches ich noch auszupacken habe, das gute alte Erbstück meines Opis aka das Fellmonstrum. Vielleicht nicht jedermanns Sache, aber nun mal die wärmste Winterjacke, die ich je besessen habe. Und schließlich von meinem lieben Herrn Großpapa. Das Tolle daran: Auf allzu dickes Beiwerk darunter kann getrost verzichtet werden. So genau geschehen mit meinem zweifarbigen Leibchen samt Overknee-Strümpfen, heißgeliebtem Turtleneck und selbstgestrickter Mütze in zartrosa. Und nicht zu vergessen: Meiner neue Brille, die seit Tag 1 kaum mehr meinen Nasenrücken verlässt! Hallo Wintersonne, hallo neue Brillenschlange!

Mantel: Erbstück / Mütze: selbstgestrickt / Schuhe: Vagabond / Overknee-Strümpfe: No Name / Kleid: Uniqlo / Turtleneck: Zalando essentials / Brille: ace & tate / Hamsa-Kette: mori cologne 

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Kultur

Lesetipp / "Unter Wasser atmen" von Julie Orringer

Im Grunde halte ich nicht viel von Vorsätzen fürs neue Jahr. Oder sagen wir es so: Ich bin der Meinung, dass, wenn man etwas an seinen Gewohnheiten ändern möchte, man nicht zwangsläufig einen Jahreswechsel dafür braucht. Aber gut. Ein Vorhaben habe ich dennoch, welches ich mir immer wieder auf den Schirm rufe: Mehr zu lesen. Der Stapel an zu lesenden Büchern auf meinem Nachttisch wird nämlich gefühlt jeden Tag höher und überhaupt: Lesen ist Futter für die Seele.

Leider wird meist zuerst an der Lesezeit gespart, wenn besagte knapp wird. Aber dieser eingeschlichenen Sitte sage ich jetzt den Kampf an. Den ersten Etappensieg konnte ich schon für mich einstreichen, denn ein Buch habe ich in diesem frischen Jahr 2016 schon geschafft und ist eine absolute Herzensempfehlung: Unter Wasser atmen von Julie Orringer. Eine hübsche Kurzgeschichtensammlung über starke Mädchen und jungen Frauen, die alle an den Punkt im Leben geraten, an dem man unweigerlich gezwungen wird, ein Stück weit erwachsen zu werden. 
Dieser Moment kommt plötzlich, ohne Vorwarnung. Und mit solcher Kraft, dass er alles Dagewesene für immer verändert. Die kurzweiligen Erzählungen der amerikanischen Autorin handeln von Ängsten, Sehnsüchten, Problemen, Kämpfen und schier gewaltigen Hürden, die unbezwingbar scheinen. Jeder kennt dieses Gefühl der vermeintlichen Ausweglosigkeit wohl auf seine Weise. Doch so wenig heiter, nahezu düster und beiläufig grausam die Geschichten auch im ersten Moment sind, bleibt am Ende Hoffnung. Denn dieses Buch lehrt einen, dass das scheinbar Unmögliche möglich ist: Unter Wasser zu atmen!
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Outfit

Outfit / Weihnachten

Über Geschmack lässt sich bekanntlich streiten. Und an meinem himmelblauem Wollkleid scheiden sich womöglich die Geister. Aber ich kann nicht umhin. Mein Weihnachtspulli-Outfit bleibt mein Weihnachtspulli…Naja, ihr wisst schon.
Mit eines der schönsten Sachen daran ist, das meine Familie, und auch wenn sie alle an kurzweiliger Amnesie leiden würden und aufgrund dessen nicht wüssten, dass Weihnachten ist, beim Anblick meiner Wenigkeit in diesem Flauschtraum sofort wüssten, um welche Zeit des Jahres es sich handelt. Denn diesen Pulli trage ich genau einmal im Jahr, nämlich an Weihnachten. So, wie auch dieses Jahr.  In diesem Sinne wünsche ich euch allen eine frohe und gemütliche Weihnacht!

Wollkleid: Vintage / Mantel: H&M (alt) / Schuhe: Vagabond (ähnlich hier)

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Allgemein

Trend / Socken oder Knöchelfrei im Winter

Es mag komisch klingen, bei dem Thema Socken von einem Trend zu sprechen. Schließlich tragen wir sie (nahezu) täglich. Doch Socke ist nicht gleich Socke. Und gerade jetzt im Winter, wenn die Kälte unseren nackten Knöcheln, wie wir sie doch so gerne tragen dieser Tage, immer mehr zu Leibe rückt, muss Abhilfe her. Und was käme da besser um die Ecke, als aus der Not eine Tugend zu machen? Genau!

Bunte Socken müssen her. So lautet zumindest meine Devise. Denn bunte Socken machen vor allem eines: Gute Laune. Ein schlichtes Outfit wird im Nu aufgepeppt. Und eine vermeintliche Problemzone wird zum Hingucker schlechthin. Wenn ein farbiges Stümpflein unter einem Hosenbund hervorlugt, machen sich bei mir einfach kleine Glücksblubber in der Magengegend bemerkbar. Und ich kann nicht umhin.

Und ja, auch wenn es offiziell als verpönt gilt, Socken an Weihnachten zu verschenken, tue ich es mit Freude. Schließlich soll man doch das verschenken, was man selber gerne haben möchte. Oder? Eben! Besonders liebe ich die Strümpfe des schwedischen Labels Happy Socks. Und das nicht nur des Namens wegen. Aber auch hier und hier gibt es weitere hübsche Exemplare!

Bilder im Header u.a. via Happy Socks

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