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Kollaboration / Wood Wood und Disney machen gemeinsame Sache

Der Kollaborationseifer der Modehäuser mit Designern & CO. gedeiht ohne Unterlass. Ist ja auch kein Wunder, ist dies doch ein sicherer und vielversprechender Weg, um Reichweite und somit Umsatz zu schaffen. Nach dem Vorreiter H&M ziehen mittlerweile auch Onlineriesen wie Zalando nach. Der Berliner Designer Hien Le hat sich erst kürzlich mit der hauseigenen Schuhmarke Zign zusammengetan. Es ist also keine ungemeine Überraschung, dass nun auch das dänische Label Wood Wood auf diesen Zug aufspringt. Das bemerkenswerte an dieser Kooperation ist in diesem Fall jedoch der Partner. Denn hier handelt es sich schlicht und ergreifend um Disney. Klingt im ersten Moment irgendwie nach Kindergeburtstag und nicht ernsthaft tragbar. Doch sieht man sich die Stücke erst einmal genauer an, wird einem schnell klar, dass man den Entwürfen mit diesem Urteil Unrecht tun würde.

Wood Wood kreiert mit seiner Capsule Collection Micky Mouse-Motive der anderen Art. Die sportlichen Schnitte und der typische Streetwear Look des Skandinaviers treffen auf künstlerisch verspielte, verzerrte, gestreckte und gespiegelte Micky Mouse-Graphiken. Verblüffend herrlich und absolut tragbar!

Ab dem 3. November gibt es die Kollektion unter anderem bei MyTheresa und in allen Wood Wood Stores zu erstehen.

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Designernachwuchs / Eddy Anemians Kollektion für H&M

Es ist grundsätzlich eine schöne Sache, wenn junge Talente Förderung und Unterstützung erfahren. Und in diesem Fall besonders, wie ich finde, weil es hier um Mode geht. Der Design Award wurde 2012 von keinem geringeren als dem Modegiganten H&M ins Leben gerufen. Gerade für junge und noch weniger populäre Modeschöpfer eine bemerkenswerte Möglichkeit. Denn, neben einem Preisgeld von 50.000 € werden zudem ausgewählte Teile der Gewinner-Kollektion vom Schweden selbst in Produktion gegeben und später natürlich auch vertrieben. Also nicht ganz uneigennützig. Aber trotzdem ist nicht abzustreiten, dass hier in kürzester Zeit eine Reichweite generiert wird, die kaum zu toppen ist. Für Künstler, die noch am Anfang ihrer Karriere stehen, eine riesen Chance. Und wir Konsumenten haben natürlich auch etwas davon, schöne Kleider.

Der Design Award findet immer während der Stockholm Fashion Week im Januar statt. In diesem Jahre machte Eddy Anemian das Rennen. Der Franzose aus Saint-Chamond, der in Brüssel studiert, überzeugte die Jury vor allem mit seinem außerordentlichen handwerklichen Können. Denn in einem Top stecken bis zu vier Tagen Näharbeit. Kein Wunder bei der Technik. Die floralen Stoffe wurden nämlich zunächst in schmale Streifen zerschnippelt, um sie dann wieder zusammen zu nähen. Doch der Aufwand lohnt sich. Den Beweis dafür liefern die ausgesprochen hübschen Teil, die dabei entstandenen sind. Inspiriert fühlte sich Anemian zu seinen Kreationen, laut eigener Aussage, durch den Film“I am love“ mit Tilda Swinton und dem französischen Maler Ingres. „They can cut all the flowers, They cannot keep spring from coming“ ist seine vierte Kollektion.


In ausgewählten Stores und online sind die guten Stücke ab dem 23. Oktober erhältlich.

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Moschino / Fast Fashion


Dass Modeketten wie H&M und Zara schnelles Geld mit ihren Waren verdienen, ist keine Neuigkeit. Anders hält es sich dagegen mit Designermode. Was im Frühjahr auf den Laufstegen gezeigt wird, hängt in aller Regel erst ein halbes Jahr später im Laden. Denn solange brauchen die Modehäuser, um die Kollektionen in die Produktion und den Vertrieb zu schicken. Genügend Zeit also für Mango & Co., die neusten Designs und Ideen abzukupfern und sie alsbald auf die Stange zu bringen.
Der Designer Jeremy Scott, der seit letztem Jahr Kreativdirektor der italienischen Modefirma Moschino ist, scheint mit den langsam mahlenden Mühlen der Modeindustrie aufräumen zu wollen. Denn, wenn wir mal ehrlich sind, hat doch niemand so wirklich Lust, sechs Monate auf eine Tasche, einen Mantel oder Ähnliches zu warten. Als der Amerikaner dann in diesem Frühjahr in Mailand seine erste Kollektion für die italienische Marke vorführte, gab es am folgenden Tag bereits zehn Teile dieser in allen Moschino-Läden und im hauseigenen Onlineshop zu haben. Eine kleine Revolution, die den Billighändlern in Sachen Tempo durchaus Konkurrenz macht.

In den 80er Jahren war die Marke Moschino vor allem für ihre schweren Goldgürtel bekannt. Seit dem Tod des Firmengründers Franco Moschino im Jahr 1994 geriet sie jedoch zunehmend in Vergessenheit. Die Aufgabe für Jeremy Scott besteht also auch darin, das Label zurück zu bringen. Mit seiner Mode hat der Designer bislang stets polarisiert und das scheinbar Unkombinierbare zusammengetan. Was dabei heraus kam, war vor allem laut und schrill. Und so hält er es auch mit seinen ersten Entwürfen für Moschino.

Neben einem Abendkleid in der Optik eines Beipackzettels und diversen Spongbob-Outfits, verpasst er der Marke ein neues Logo und gestaltet aus nichts Geringerem als dem goldenen M von McDonalds ein neues Moschino-M. Eine vortreffliche Metapher für unsere schnelllebige Zeit und Fast Fashion in bildhafter Form.

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Neuer Trend / Der Rucksack

Mode ist nicht gerade dafür bekannt, praktisch und komfortabel zu sein. In vielen Fällen ist sie sogar äußerst unpraktisch. Was sie natürlich nicht im Geringsten weniger schön macht. Doch für den Alltag taugt vieles meist nicht. An dieser Stelle seien nur kurz High Heels und Clutches erwähnt. Trotzdem scheint in diesen Zeiten alles anders. Ja, es ist die Zeit der Ausnahmen, die bekanntlich die Regel bestätigen.

Die erste Besonderheit bestand in diesem Mode-Sommer bereits darin, dass die Füße in bequemen Schuhen steckten, die sich in Fragen Stil und Charme keineswegs zu verstecken brauchten. Überall, wo man hinsah, waren Birkenstock, Adilette & Co. an hübschen Tretern zu erblicken. Hier habe ich bereits über entzückende Exemplare berichtet. Was sich nun im Namen der Nützlichkeit, Bequemlichkeit und vor allem der Sinnhaftigkeit im Herbst modisch zunehmend durchsetzt, ist der Rucksack. So schön ich kleinformatige Taschen auch finde, komme ich tatsächlich nur selten in die Situation, auch wirklich eine zu tragen. Hauptsächlich aus dem Grund, weil ich mich eben so gut wie nie auf einen kleinen Inhalt beschränken kann. Bei Abendtaschen kommt hinzu, dass ich mich im Nu darüber ärgere, dass das hübsche aber unhandliche Ding keinen Henkel hat. Spätestens dann, wenn man in der anderen Hand ein Glas Wein oder dergleichen hält und im Handumdrehen beide zur Verfügung stehende Greifer beschäftigt sind.

Umso schöner ist es, dass Not-Käsestulle, Lektüre und Sticknadel für zwischendurch, Lippenstift und alles weitere, was sonst noch unbedingt in eine Handtasche (jetzt Rucksack) gehört, nun genügend Platz finden und man sich dabei nicht fühlen muss, als würde man gleich auf Wanderschaft gehen.


Gut, es bleibt dabei, dass es gewisse Anlässe gibt, bei denen nichts über ein feines Handtäschchen geht. Und das ist auch absolut gewünscht. Aber für den alltäglichen Gebrauch ist das Schulterwerk durchweg ein Gewinn und im Moment mein stetiger Begleiter!

P.S. Alle abgebildeten Rucksäcke sind bei Asos erhältlich.

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Mhh…Marzipanzopf

Ich gebe zu, im ersten Moment scheint es nicht die „klassische“ Hefegebäck-Jahreszeit zu sein. Doch dieser Eindruck mag täuschen. Denn eigentlich ist dafür immer die richtige Zeit. So sehe ich das zumindest. Und einige meiner Lieben eben genauso. Aus diesem Grund gibt es herrlich klitschigen Marzipanhefezopf, und zwar selbstgebacken. Das kann ich ganz einfach nur jedem ans Herz legen.

Was man braucht:

  • 20 g frische Hefe
  • 250 ml lauwarme Milch
  • 75 g Zucker
  • 1 Ei und 2 Eigelb
  • 1 1/2 TL Salz
  • 500 g Mehl
  • 75 g weiche Butter
  • 400 g Marzipan
  • 2 Eiweiß
  • 6 Tropfen Bittermandelaroma
  • 2 EL Zitronensaft
  • 150 g Aprikosenmarmelade
  • 150 g Puderzucker und etwas Wasser

Für den Teig die Milch lauwarm erwärmen, die Hefe hineinbröckeln und unter Rühren darin auflösen. Beiseite stellen. Den Ofen auf ca. 190 Grad vorheizen. Mehl, Zucker, Salz, Ei sowie Eigelb kurz mit den Knethaken des Handrührgerätes vermengen. Die Hefemilch zugießen. Mit den Knethaken unterrühren, dabei die weiche Butter in Flöckchen unterkneten. So lange kneten, bis sich der Teig zu einer geschmeidigen Kugel formt und vom Rand der Schüssel löst. Das kann gute 7-8 Minuten dauern. Zugedeckt an einem warmen Ort etwa 45 Minuten gehen lassen.

In der Zeit die Füllung vorbereiten. Dafür Marzipan auf der Vierkantreibe raspeln und mit Eiweiß, Bittermandelaroma und dem Zitronensaft in eine Schüssel geben. Mit den Quirlen des Rührgerätes zu einer cremigen Masse verarbeiten.

Den Teig auf einer bemehlten Arbeitsfläche durchkneten und mit einem Nudelholz ca. 45 x 45 cm groß ausrollen. Die Marzipanmasse darauf verteilen. Teig aufrollen und längs halbieren. Beide Teigstränge miteinander verdrehen. Den Zopf auf ein mit Backpapier belegtes Blech setzen und im heißen Ofen 35-40 Minuten backen.

Aprikosenmarmelade mit 3 EL Wasser aufkochen und den noch heißen Zopf sofort damit bepinseln. 10 Minuten trocknen lassen. Puderzucker mit etwas Wasser glatt rühren, ebenfalls auf den Zopf streichen und abkühlen lassen. BON APPETIT!

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New in – Knuckle Rings

Vergangene Woche war es endlich soweit. Nach unendlich erscheinenden Wochen sind meine Sehnsuchtsstücke aus Israel bei mir eingetrudelt. Der Zoll hatte sie aus unerfindlichen Gründen für ein Weilchen in Beschlag genommen. Nun, bei den hübschen Teilen kann man es ihm kaum verübeln.


Die Rede ist von meinem prächtigen Ringeset von Galisfly, einem Schmuck-Label aus Tel Aviv. Bestellt wurde das Ganze online bei Etsy. Schon länger hatte ich auf Knöchelringe im Allgemeinen ein Auge geworfen. Und als ich dann nach längeren Recherchen auf die urbanen und schicken Ringe von Galisfly gestoßen bin, musste ich zuschlagen.

Der Kombinationslust sind bei dieser Vielzahl keine Grenzen gesetzt. An diesem Sonntagabend trug ich sie zu meiner Bluse von Isabel Marant for H&M.

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Wegwerfmode mit geheimer Botschaft

Rebecca Gallagher mit ihrem Kleid von Primark

Es gibt kaum einen, der eine Primarkfiliale betritt und sie nicht mit voll gestopften Tüten wieder verlässt. Der Grund dafür ist offensichtlich. Hier gibt es hippe Mode zu kleinsten Preisen. Das klingt auf den ersten Blick natürlich durchaus verlockend. Doch wenn wir mal ehrlich sind, weiß insgeheim jeder, dass das so nicht mit rechten Dingen zugehen kann. Wenn ein T-Shirt schlappe 3 Euro kostet, kann man sich ausrechnen, wie viel Lohn am Ende der Produktionskette für den Näher oder die Näherin herausspringt und unter welchen Bedingungen diese Arbeit meist in China oder Bangladesh von Statten gehen muss. Doch dieser Gedanke wird erfolgreich beiseite geschoben, solange der Konsum von Mode immer weiter gesteigert werden kann. Mode als tägliches Konsumgut scheint möglich und erwünscht zu sein. (ZDF-Doku „Mode zum Wegwerfen„) Als dann im April 2013 eine Textilfabrik in Bangladesh einstürzte und dabei über 1000 Menschen zu Tode kamen, stand das britische Modeunternehmen hart in der Kritik. Auch Primark hatte dort produzieren lassen.

Was jetzt mehrere Kundinnen in Großbritannien entdeckt haben wollen, bringt genau diese Diskussion wieder in Gang. In diversen Kleidungsstücken der Modekette befanden sich angeblich anonyme Botschaften von FabrikarbeiterInnen, worauf diese die unmenschlichen Arbeitsbedingungen beklagen, unter denen sie tagtäglich arbeiten müssen. Auf dem Etikett, das sich in dem Kleid der Waliserin Rebecca Gallagher befand, stand: „Forced to work exhausting hours“.

Unter dem Deckmantel der Unwissenheit und der Anonymität mögen sicherlich viele bislang ihr schlechtes Gewissen begraben haben. Und so lange bei uns kein wahrliches Bewusstsein für Konsum und die damit verbundenen Kosten vorhanden ist, bleibt diese Art der Ausbeutung weiterhin möglich. Doch durch die neuesten Ereignisse wird nun genau an dieser Schraube gedreht.
Es ist noch nicht klar, ob diese Etikette tatsächlich von betroffenen ArbeiterInnen in die Kleidung eingenäht wurden oder ob es sich vielleicht gar um einen PR-Coup oder Ähnliches handelt. Das Unternehmen Primark versichert auf diversen sozialen Kanälen, der Sache in jedem Fall auf den Grund zu gehen. In meinen Augen ist dies jedoch im Moment gar nicht der entscheidende Punkt. Denn, egal ob echt oder nicht, die Aufmerksamkeit der Medien ist geweckt. Das Thema ist wieder auf dem Tisch. Und auf einmal scheinen die Arbeiter aus den unzähligen Fabriken nicht am anderen Ende der Welt zu sein, sondern mit ihrer Stimme im eigenen Schrank zu hängen. Die Hoffnung besteht, dass den Menschen bewusst wird, wie hoch der Preis des westlichen Konsums tatsächlich ist. Und sie in naher Zukunft bereit sein werden, ihn auch zu zahlen.

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Das Ringelshirt – Ein Modeklassiker

Coco Chanel

Während bretonische Fischer einst das Ringelshirt als Arbeitskleidung trugen – die Streifen sollten wohl dabei behilflich sein, über Bord gegangene Seemänner besser erkennen zu können -, hätte wohl niemand damit gerechnet, dass diese paar Querstreifen auf einfarbigem Grund einmal dauerhaft Einzug in die Kleiderschränke dieser Welt erhalten würden.

Es war keine Geringer als Coco Chanel, die in den 1920er Jahren in genau diesem Shirt gesehen wurde und es damit salonfähig machte. Der Trend verbreitete sich schnell und fand rasch weitere Anhänger. Egal ob Audrey Hepburn, Brigitte Bardot oder Pablo Picasso. Sie alle haben es getragen. Und auch die Liste derer, die es heute tun, ist lang. Die Designer Jean-Paul Gaultier, Karl Lagerfeld oder Sonia Rykiel bringen die Streifen regelmäßig auf den Laufsteg. Weiterlesen

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