Kultur, Kunst

Horst P. Horst: Photographer of Style

Dinner suit and headdress by Schiaparelli, 1947. © Condé Nast/Horst Estate

„Mode ist ein Ausdruck seiner Zeit. Eleganz ist etwas anderes“, sagte einst der amerikanische Fotograf deutscher Herkunft Horst P. Horst (1906-99). Und Eleganz ist genau das, was man auch in seinen Bildern wiederfindet. Horst war einer der wichtigsten Modefotografen des vergangenen Jahrhunderts. Berühmtheit erlangte der in Weißenfels an der Saale geborene Künstler vor allem durch seine Bilder für die Vogue. Er war ein Meister des Lichts, der Komposition und der atmosphärischen Illusion.

Muriel Maxwell, American Vogue 1939 // American Vogue Cover 1941 © Condé Nast/Horst Estate

Nach einem Architekturstudium ging Horst 1930 nach Paris, um bei Le Corbusier zu arbeiten. Doch dann kam es anders. Er lernte den „Vogue“-Fotografen George Hoyningen-Huene kennen und mit ihm die Fotografie, bei der er sein Leben lang bleiben sollte.

Das Victoria & Albert Museum in London widmet Horst P. Horst nun vom 06. September 2014 bis zum 04. Januar 2015 eine beeindruckende Ausstellung, die einen fulminanten Einblick in das Schaffen dieses Künstlers gewährt. Die Kuratorin der Ausstellung Susanna Brown findet folgende Worte dafür: „It’s not really an exhibition about fashion. It’s about style and elegance.“

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DIY, Outfit

DIY / Häkeljacke

Als ich vor ziemlich genau drei Jahren mit dem Stricken und Häkeln begonnen habe, war mir nicht auf Anhieb klar, wie unentbehrlich beides für mich werden würde. Doch mittlerweile kann ich mir ein Leben ohne bei Weitem nicht mehr vorstellen. Warum auch? In Wollläden kann ich Stunde um Stunde verbringen und dabei in zig Wollträumen versinken. Und wenn nicht mindestens ein Projekt in der Pipeline liegt, fühle ich mich unwohl. Das neueste Vorhaben ist just vollendet und wurde gestern zum ersten Mal ausgeführt. Voilà. Meine neue Häkeljacke.

Inspiriert wurde ich zum einen vom Schnitt eines klassischen Chanel Jäckchens. Und als ich dann zum anderen hier eine Anleitung für ein ähnliches Modell von Dolce & Gabbana fand, war der Plan gesetzt.

Dabei gab es, wie eh und je, gewohnte Hürden zu überwinden. Von nicht passen wollender Maschenzahl bis hin zu drohendem Wollmangel war alles dabei. Doch am Ende kann sich das gute Stück sehen lassen, wie ich finde. Ich freu mich wie Bolle und bin in Gedanken natürlich schon beim nächsten Projekt.

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Kultur, Kunst

The Carter Family Portrait Gallery

Obacht, was man auf dem Blog The Carter Family Portrait Gallery zu sehen bekommt, kann süchtig machen. Auf vergnügte und verblüffende Weise sind die Gesichter der Familie Carter, sprich der Pop-Größen Beyonce und Jay-Z samt Töchterchen Blue Ivy, auf Meisterwerke der Malerei produziert. Das Spektrum reicht dabei von Jan Vermeers Das Mädchen mit dem Perlenohrring über Gustav Klimt bis hin zu Andy Warhols Queen. Herrlich komisch.
Mehr Bilder gibt es nach dem Klick.

Bilder via The Carter Family Portrait Gallery 

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Musik

Ohrwurm des Tages / "Strong" von London Grammar


Das Debütalbum If You Wait der Band London Grammar ist nicht gerade brandneu, dennoch ist es eine absolute Empfehlung. Auf die Ohren gibt es zauberhaft melancholische Musik. Im Jahr 2010 hat sich das britische Indie-Pop Trio während des Studiums in Nottingham zusammengefunden. 2013 gelang der Band dann der Durchbruch mit dem Song Wasting My Young Years, den Sängerin Hannah Reid über einen Exfreund geschrieben hat und der auf Youtube über 13 Millionen Mal geklickt wurde. Die häufig gestellte Frage, woher denn die Melancholie ihrer Texte käme, beantwortet Reid damit, dass sie der Überzeugung sei, viele Menschen hätten diese Neigung und diesen dunklen Winkel in ihrem Bewusstsein. Sie hätte jedoch das Glück, diese Stimmungen in Kreativität umsetzen und sich durch das Schreiben dieser schweren und düsteren Texte davon befreien zu können. Das kann ich nur bestätigen, welch ein Glück!

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Trend

Advanced Style / Frei von allen Zwängen

Wofür ich das World Wide Web liebe, ist die Tatsache, dass man innerhalb eines Klicks auf der anderen Seite der Welt sein kann. Nach ein, zwei weiteren Klicks manchmal sogar in einer bis dato fremden Welt. Sprich, wohin man bei der täglichen Pirsch im Netz einstweilen getrieben wird, ist erfahrungsgemäß ungewiss. Und so kam es, dass ich vor geraumer Zeit, nach gefühlten 37 Klicks, auf Iris Apfel gestoßen bin. Diese modische ältere Dame war mir nicht gänzlich unbekannt, aber so wirklich wusste ich nicht, wer sie ist. Bei der näheren Recherche über besagte Lady – ich finde sie nämlich absolut wahnsinnig, und das meine ich im positiven Sinne-, gelangte ich wiederum auf den Blog Advanced Style von Ari Seth Cohen. Ein Street Style Blog aus Amerika. Klingt bis hierher nicht bemerkenswert, ist er aber.

Zu sehen sind dort Fotos von stylischen, selbstbewussten, zum Teil äußerst extravagant gekleideten Menschen, was auch bis hierhin für einen Street Style Blog aus New York nicht ungewöhnlich scheint, wie ich gerne zugebe. Doch der entscheidende Punkt liegt wie so oft im Detail. Diese Damen und Herren sind nämlich alt, um es gerad heraus zu sagen und dieses ungeliebte Wort zu verwenden. Oder lebensklüger und eines fortgeschritteneren Alters, um es etwas diplomatischer und politisch korrekt auszudrücken. Aber jetzt mal im Ernst. Auch wenn ich oft nicht verstehen kann, warum um dieses Thema immer solch ein Theater gemacht wird, ist der allgemeine Tonus doch ein anderer. Alt sein ist nicht chic. Und auch das Älterwerden ist nicht wirklich angesagt. Gerade in der Mode sind ältere Menschen, bzw. solche, die älter aussehen, nahezu nicht existent. Dumm nur, dass wir es alle werden.

Umso schöner finde ich es, dass Ari Seth Cohen sich zur Aufgabe gemacht hat, diese Menschen aufzuspüren und seine Fotografien in seinem Blog mit uns zu teilen. Hier wird einem nämlich auf schöne Weise vor Augen geführt, wie umwerfend man im Alter aussehen kann. Und dass das Älterwerden nicht damit einhergehen muss, seinen Stil und Sinn für Mode aufzugeben. Ganz im Gegenteil. Diese Menschen wissen, wer sie sind, und was sie gerne tragen. Sie sehen Mode als ein Ausdrucksmittel ihrer Persönlichkeit und ihres eigenen Stils. Ungeachtet dessen, was andere darüber denken mögen. Über alle Maße inspirierend und absolut nachahmenswert.

Neben dem bereits erschienenen Buch kommt nun die Dokumentation heraus.

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Allgemein

Moschino / Fast Fashion


Dass Modeketten wie H&M und Zara schnelles Geld mit ihren Waren verdienen, ist keine Neuigkeit. Anders hält es sich dagegen mit Designermode. Was im Frühjahr auf den Laufstegen gezeigt wird, hängt in aller Regel erst ein halbes Jahr später im Laden. Denn solange brauchen die Modehäuser, um die Kollektionen in die Produktion und den Vertrieb zu schicken. Genügend Zeit also für Mango & Co., die neusten Designs und Ideen abzukupfern und sie alsbald auf die Stange zu bringen.
Der Designer Jeremy Scott, der seit letztem Jahr Kreativdirektor der italienischen Modefirma Moschino ist, scheint mit den langsam mahlenden Mühlen der Modeindustrie aufräumen zu wollen. Denn, wenn wir mal ehrlich sind, hat doch niemand so wirklich Lust, sechs Monate auf eine Tasche, einen Mantel oder Ähnliches zu warten. Als der Amerikaner dann in diesem Frühjahr in Mailand seine erste Kollektion für die italienische Marke vorführte, gab es am folgenden Tag bereits zehn Teile dieser in allen Moschino-Läden und im hauseigenen Onlineshop zu haben. Eine kleine Revolution, die den Billighändlern in Sachen Tempo durchaus Konkurrenz macht.

In den 80er Jahren war die Marke Moschino vor allem für ihre schweren Goldgürtel bekannt. Seit dem Tod des Firmengründers Franco Moschino im Jahr 1994 geriet sie jedoch zunehmend in Vergessenheit. Die Aufgabe für Jeremy Scott besteht also auch darin, das Label zurück zu bringen. Mit seiner Mode hat der Designer bislang stets polarisiert und das scheinbar Unkombinierbare zusammengetan. Was dabei heraus kam, war vor allem laut und schrill. Und so hält er es auch mit seinen ersten Entwürfen für Moschino.

Neben einem Abendkleid in der Optik eines Beipackzettels und diversen Spongbob-Outfits, verpasst er der Marke ein neues Logo und gestaltet aus nichts Geringerem als dem goldenen M von McDonalds ein neues Moschino-M. Eine vortreffliche Metapher für unsere schnelllebige Zeit und Fast Fashion in bildhafter Form.

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Kunst

Modest Street Fashion

Wie stylisch und gut gekleidet Frauen sein können, auch wenn sie (oder gerade weil sie?!) einen Schleier tragen, zeigt der aus Detroit stammende Fotograf Langston Hues. Mit seinem Projekt Modest Street Fashion tourt er in der gesamten Welt herum, immer auf der Suche nach schicken und stilbewussten Ladys mit Hidschab. Dafür war der 25-Jährige unter anderem bereits in New York, Chicago, London, Brüssel, Amsterdam und Dubai unterwegs. Die Bilder, die dabei entstehen, sind äußerst hübsch anzuschauen und sollen Ende des Jahres gebündelt als Buch erscheinen.
Was Hues mit seiner Arbeit nicht will, ist, den Leuten vorzuschreiben, wie sie sich zu kleiden haben. Es geht ihm einzig darum, Trends zu dokumentieren und aufzuzeigen, dass Glaube, Mode und Spiritualität sich nicht ausschließen, sondern ganz wunderbar miteinander funktionieren können. Dabei bieten seine Aufnahme allerhand Inspiration, und das, in meinen Augen, für Menschen jeder Glaubensrichtung.

Mit der Ansicht, dass verschleiert gleichzusetzen ist mit unmodisch und altbacken, wird hier ordentlich aufgeräumt. Und uns allen dürfte spätestens jetzt klar werden, wie überholt sie ist. Die Bilder von Langston Hues bieten dankenswerterweise genügend Beweismaterial. Die volle Ladung gibt’s auf modeststreetfashion.com und auf Instagram zu sehen.

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Kultur, Kunst

Ballerina Project / Anmut trifft auf Urbanität

Zwei Lieben vereint in Perfektion. Klingt unrealistisch? Das dachte ich bislang auch. Bis ich kürzlich auf das Ballerina Project gestoßen bin. Hinter der vollendeten Symbiose aus klassischem Ballett und New York City steckt der Fotograf Dane Shitagi. Seit vielen Jahren bereits lichtet der gebürtige Hawaiianer Tänzerinnen aus berühmten Tanzschulen wie dem American Ballet Theater vor den Kulissen der Stadt ab.

Spätestens beim Anblick dieser Bilder wird einem nur zu deutlich, dass Ballett nicht altbacken oder spießig ist. Ganz im Gegenteil. Ballett ist zeitlos schön!

Die Bilder sind sowohl auf Facebook als auch auf Instagram zu sehen.

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